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Schlaft schön
"Guter Mond du gehst so stille Durch die Abendwolken hin. Deines Schöpfers weiser Wille Hieß auf jene Bahn dich zieh`n. Leuchte freundlich jedem Müden In das stille Kämmerlein Und dein Schimmer gieße Frieden Ins bedrängte Herz hinein. * Guter Mond, o gieße Frieden In das arme Menschenherz. Wende von dem Schmerz hienieden Uns`re Seele himmelwärts. Mild und freundlich schaust du nieder Von des Himmels blauem Zelt, Und es tönen unsre Lieder Hell hinauf zum Herrn der Welt. * Guter Mond du wandelst leise An dem blauen Himmelszelt, Wo dich Gott zu seinem Preise hat als Leuchte hingestellt Blicke traulich zu uns nieder Durch die Nacht aufs Erdenrund. Als ein treuer Menschenhüter Tust du Gottes Liebe kund. * Guter Mond, du gehst so stille In den Abendwolken hin, Bist so ruhig, und ich fühle, Daß ich ohne Ruhe bin. Traurig folgen meine Blicke Deiner stillen, heitern Bahn. O wie hart ist mein Geschicke, Daß ich dir nicht folgen kann. * Guter Mond, dir will ich`s sagen, Was mein banges herze kränkt, Und an wen mit bittren Klagen Die betrübte Seele denkt! Guter Mond, du kannst es wissen, WEil du so verschwiegen bist, Warum meine Tränen fließen Und mein Herz so traurig ist. * Ach, daß auch in uns`re Herzen Himmelsruhe zöge ein, Daß wir immer frei von Schmerzen, Stets zufrieden möchten sein! Sanft umströmet uns dein Schimmer, Klarer milder Mondenschein Menschenherz, o daß du immer Wärst wie dieses Licht so rein!" Karl Englin 1819-1875
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